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sebastian.trostmann@stud.tu-ilmenau.de                                                    studiumgenerale Januar2002

 

das bauhaus 1919-1933

 

vorgeschichte

 

Gegründet 1919 von Walter Gropius durch Vereinigung der Hochschule für bildende Kunst mit den Resten der 1915 aufgelösten Kunstgewerbeschule van de Veldes in Weimar

 

Name "Bauhaus" im Sinne der mittelalterlichen Bauhütten-Gemeinschaft.

 

Hier: Vorgeschichte ausführlich

 

bauhaus weimar - das expressionistische  1919-22

 

Gropius 1919, Manifest: "Architekten, Bildhauer, Maler ... müssen zum Handwerk zurück ... das Endziel aller bildnerischen Tätigkeit ist der Bau!"

 

das Bauhaus nach Vorstellung des Gründers sowie des damaligen sozialdemokratischen Thüringer Landtags als Teil einer grundsätzlichen Erziehungsreform: Verbindung von geistig-künstlerischer und praktisch-handwerklicher Ausbildung

 

Ziel: visionäres Gesamtkunstwerk mit dem Bau als Zentrum schaffen

 

utopische Gemeinschaftsideen (Mazdaznan), Sympathien für Arbeiterbewegung (Kapp-PutschDenk)

 

Umsetzung in der Lehre:

Meister der Form und Meister des Handwerks lehren in einem Fach gemeinsam, Schwerpunkt liegt auf Theorie

 

Formmeister:                                                                                      Biographien im Detail

L.Feininger (1919-33) Formmeister Druckerei

G.Marcks (1919-25) Formmeister Töpferei

P.Klee (1920-1929) Vorlehre=elementare Gestaltung

O.Schlemmer (1921-29) Leiter der Bühnenwerkstatt

W.Kandinsky (1922-32)  Vorlehre= analytisches Zeichnen, Formlehre

L.Moholy-Nagy (1923-1928) Leiter des Vorkurses Formmeister Metall

 

Ausbildung:

 

Vorlehre

-Grundfragen der Gestaltung (Itten, ab 1923 Moholy-nagy + Albers): Form, Material, Farbe

- gelbes Dreieck (diagonal), rotes Quadrat (ruhig), blauer Kreis (central, fließend)

-Probezeit

 

Lehre

- Ausbildung in Werkstätten des Bauhauses

- Gesellen- und Meisterprüfung vor der Handwerkskammer abgelegt

- verpflichtet zu regelmäßiger, täglicher Werkstattarbeit, die zugleich Einkommen sicherte

 

 

            Einheit von Kunst und Technik (1923)

 

 

Ideen von Morris und des Expressionismus verlassen – Erziehung zum schöpferischen allseitig gebildeten, harmonischen Menschen

 

beeindruckt von der "Ästhetik der Maschine" (T.v.Doesburg 1921)

Gestaltung von Industrieprodukten in streng kubischen Formen und Primärfarben (Stijl-Bewegung und Konstruktivismus folgend)

 

Folge: Zusammenwirken von Kunst und Industrie mit fortschreitender Industrialisierung und Automatisierung im Sinne der Rationalisierung: vervielfältigungsfähige Typen entwickeln (später: Industriedesign) von der Lampe bis zum Wohnhaus

 

eingeleitet von der als Rechenschaftslegung organisierten Ausstellung im Versuchshaus am Horn und modernen Einrichtungsgegenständen

 

Einflüsse der holländ. De-Stijl-Gruppe (Doesburg, Oud), russisch. Konstruktivisten (Lissitzky) und Le Corbusier

 

In Lehre und Praxis steht Typenbildung, Serienfertigung und industrieller Fertigung im Vordergrund

 

            Ende in Weimar

Seit Gründung des Bauhauses politische Anfeindungen durch konservativen Flügel

1925 Entzug der finanziellen Stützung durch die seit 1924 reaktionäre thüringische Regierung

Auflösung des Bauhauses in Weimar, die meisten Lehrer und Schüler folgen Gropius nach Dessau

In Weimar entsteht als Nachfolgeinstitut die Hochschule für Handwerk und Baukunst

 

bauhaus dessau - hochschule für gestaltung  1924-30

 

aufgeben des Nebeneinanders von Werk- und Formmeisters, da ehemalige Schüler des Bauhaus’ – zugleich praktisch und theoretisch ausgebildet – die Leitung der Werkstätten übernehmen können

 

J.Albers  Vorkurs                                                                               Biographien im Detail

M.Breuer  Leiter der Möbelwerkstatt

H.Scheper  Wandmalerei

H. Bayer  Leiter Grafik + Druckerei

J.Schmidt  Leiter plastische Werkstatt

Gunta Stölzl  Leiter Weberei

 

Da jetzt anerkannte Hochschule, werden wieder akademische Bezeichnungen Professor und Student eingeführt

 

Bauhaus vertritt Gropius Ideen der Wesensforschung – des geometrisierenden Funktionalismus

 

Verwirklichung der Bauhaus-Ideen am und im Bauhausgebäude, Meisterhäusern, Siedlung Dessau-Törten, Industriemodelle für Möbel, Lampen)

 

 

            Hannes Meyer: Volksbedarf statt Luxusbedarf 1928-1930

Extremer Funktionalismus, gegen ästhetisierende Tendenzen vergangener Phasen

Wissenschaftl. Entwurfsvorbereitung (Bedürfnissermittlung, Funktionsschemata)

praxiswirksam, soziologische Analysen

Produkte: Bauhaustapeten, Industrietextilien, Lampen, Sitzmöbel

 

Architekturabteilung gewinnt an Bedeutung:

H. Meyer                                                                               Biographien im Detail

H.Wittwer

L.Hilberseimer

 

Bauten:

Gewerkschaftsschule bei Bernau, Laubenganghäuser in Dessau

 

 

            Mies van der Rohe: entpolitisiertes Bauhaus als Architekturschule 1930-1932

Versuch, Schule durch rein fachlich-wissenschaftl. Haltung aus politischen Kämpfen herauszuhalten

- Ästhetik wird wichtiger

 

            politisches Ende in Dessau

1932 beschließt Stadtparlament auf Antrag der NSDAP gegen die Stimmen der Kommunisten und Stimmenthaltung der SPD die Auflösung des Bauhauses. Wahlversprechen der NSDAP: das Schulgebäude in Dessau wird abgerissen.

 

 

bauhaus berlin - die auflösung  1932-33

 

Mies van der Rohe versucht Kern der Schule als privates, durch Lizensvergabe finanziertes Institut in Berlin-Steglitz fortzuführen

Nach Haussuchung im April 1933 durch SA geschlossen

Am 19.Juli Selbstauflösung durch den Meisterrat aufgrund Perspektivlosigkeit

 

 

Quellen:

Lexikon der Kunst , Seemann-Verlag Leipzig

Baustil-Kunde, Wilfried Koch, Orbis-Verlag

bauhaus 1919-1933 magdalene droste, bauhaus archiv [Ubibo: 35 GWN - LK 10350 - D 787]

bauhaus online: htttp://www.bauhaus.de

Dias aus Privatsammlung Dr.Erck / Meiningen

 

Skript unter:

http://www.tu-ilmenau.de/~trostm/bh/